Aus diesem Grund bin ich der FPD dankbar, dass sie heute hier nun den Fokus bei dieser Diskussion aufweitet. Bei weitem sind die Privat-PKWs nicht die alleinigen Verursacher. Daneben gibt es unzählige stationäre Anlagen, wie z.B. Heizungen, den gewerblichen Verkehr und natürlich die Personenbeförderung. Nun kommt es wohl nicht so häufig vor, dass mit Schweröl befeuerte Kreuzfahrtschiffe in Wetzlar festmachen, aber auch wir haben hier einen ÖPNV.
Ähnlich wie bei den Privat-PKWs werden Elektrobusse das Problem nicht alleine lösen können. Sie liefern aber zumindest einen Beitrag. Es ist nicht verkehrt, ein Problem parallel von mehreren Seiten gleichzeitig anzugehen. Ich bin sehr auf die Ergebnisse des Prüfauftrages gespannt. Wie es ein vollbesetzter Elektrobus im Hochsommer bei angeschalteter Klimaanlage die Stoppelberger Hohl hinauf schaffen soll, kann ich mir aktuell noch nicht so ganz vorstellen. Aber vielleicht haben wir Linien, wo emissionsfreie Busse bereits heute sinnvoll eingesetzt werden können. Interessant könnte auch ein Blick in die Landeshauptstadt Wiesbaden werden. Dort sollen trotz ähnlicher topografischer Herausforderungen alle Buse innerhalb weniger Jahre umgestellt werden
Meiner Ansicht nach müssen wir allerdings noch zwei Schritte weiter gehen:
Es bringt uns wenig, wenn wir Elektrobusse einsetzen, der Strom aber hierfür aus fossilen Energieträgern gewonnen wird. Das führt nur dazu, dass Busse keinen Auspuff mehr haben, aber stattdessen Kohlekraftwerke einen Schornstein mehr. Aus diesem Grund müssen wir die Energiewende hin zu erneuerbaren Energieträgern - auch in Wetzlar - mit mehr Nachdruck verfolgen.
Zudem müssen wir dafür sorgen, dass die regenerativen Energien dezentral zum Einsatz gebracht werden. Wenn die Windräder sich nur weit vor der Deutschen Küste im Meer drehen, verschlingt der Transport Unsummen an Infrastrukturmaßnahmen. Bei beiden Punkten können wir in Wetzlar wertvolle Beiträge liefern.
Wenn die FDP an dieser Stelle ein ähnliches positives Engagement entfalten würde wie beim Prüfungsauftrag, wäre ich restlos begeistert. Vielleicht geben ja die Sondierungsgespräche in Berlin den nötigen Impuls, dass auch FDP in Wetzlar die Windkraft unterstützt.
Bis dahin stimmen wir aber erstmal dem Prüfungsauftrag zu.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!